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Dieser Artikel soll Ihnen dabei helfen aus den Ergebnissen einer Umfrage effektive und effiziente Maßnahmen abzuleiten, die Sie im Unternehmenskontext anwenden können.

Maßnahmen Ableitung – 1. Einen Überblick gewinnen

Wie ist das Stimmungsbild insgesamt und in den einzelnen Betrachtungseinheiten? Bevor Sie sich in die Empfehlungen und die Sichtung von Zielgruppen und Maßnahmen stürzen, sollten Sie zunächst ein Gefühl für das aktuelle Stimmungsbild im Unternehmen bekommen. 

Die drei Indizes Gesundheit, Motivation und Bindung an das Unternehmen spiegeln die aktuelle Leistungsfähigkeit, Leistungsbereitschaft (Motivation) und Zufriedenheit der Beschäftigten mit dem Unternehmen wider. Wollen Sie die Werte mit dem DearEmployee- Vergleichswert vergleichen, wählen Sie die für Sie relevanten Filter (z.B. Tätigkeiten) aus, um Abweichungen festzustellen. Sie können dann auch einen ersten Blick auf die wichtigsten Arbeitsbedingungen und falls erhoben Gesundheitsbeschwerden sowie die Kennzahlen werfen. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um die Ergebnisse zu verinnerlichen.

 

Maßnahmen Ableitung – 2. Ziele festlegen

Mit der DearEmployee Methode erhalten Sie Empfehlungen, die auf 3 Ziele abgestimmt werden können. Jeder Insights-Nutzer kann die Empfehlungen nach den folgenden drei Zielen filtern:

  • Gesundheit sichern und Gesetz erfüllen: Hinter diesem Ziel steht die klassische Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung. Wählen Sie dieses Ziel aus, haben Sie alle Gefährdungen im Blick, ohne zusätzliche Empfehlungen für Motivation oder Bindung beachten zu müssen.

  • Motivation der Beschäftigten steigern: Die Gesundheit ist Voraussetzung für die Leistungsfähigkeit der Beschäftigten. Mit dem Ziel „Motivation“ legen Sie den Fokus auf die Leistungsbereitschaft. Setzen Sie hier an, um primär die Motivation in Ihren Zielgruppen zu steigern.

  • Bindung an das Unternehmen erhöhen: Fachkräfte sind rar und sowohl das Finden als auch das Einarbeiten ist kosten- und zeitintensiv. Mit Auswahl dieses Ziels sehen Sie was erforderlich ist, um die Beschäftigten an das Unternehmen zu binden.

Standardmäßig sind alle drei Ziele vorausgewählt. Dies bedeutet, dass die Einteilung der Arbeitsbedingungen (Treiber) in Risiken, Potentiale und Ressourcen auf Basis aller drei Ziele erfolgt. Sobald ein Treiber für eines der drei Ziele ein Risiko darstellt, wird dieser Treiber entsprechend kategorisiert - unabhängig von seinem Einfluss auf die anderen Ziele.

Welchen Fokus haben Sie bzw. hat Ihr Kunde? Welchen Beratungsfokus gibt es?

Klassischerweise ist das primäre Ziel die Sicherung der psychischen Gesundheit der Beschäftigten und damit die Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben zur psychischen Gefährdungsbeurteilung nach § 5 ArbSchG, der Umsetzung entsprechender Maßnahmen (§ 3 ArbSchG) und der Dokumentation (§ 6 ArbSchG). 

Vielleicht verfolgen Sie darüber hinaus jedoch auch das Ziel, die Gesundheit der Beschäftigten zusätzlich aktiv zu fördern. Ihre übergeordneten Ziele sind dabei womöglich die systematische Reduktion der Arbeitsunfähigkeits-Tage und die Verbesserung der Leistungsfähigkeit. Zusätzlich möchten Sie eventuell auch die Leistungsbereitschaft der Beschäftigten fördern oder die Abwanderung von Fachkräften verhindern.

Legen Sie zum Beispiel den Fokus auf das Ziel Gesundheit fördern und Gesetze erfüllen und blenden in diesem Fall die anderen beiden Ziele aus, sodass alle Treiber allein auf Basis der Gesundheit kategorisiert werden.

Für alle Plus- und Premium-Nutzern steht zusätzlich eine Empfehlungsseite speziell für die aktive Förderung der Gesundheit zur Verfügung:

  • Gesundheit fördern (Plus/Premium): Gesetzlich gefordert ist lediglich die Beurteilung der Arbeitsbedingungen. Trotzdem: Angebote zur Gesundheitsförderung lohnen sich, da sie sich positiv auf alle drei oben genannten Ziele auswirken. Die Rentabilität von betrieblicher Gesundheitsförderung wurde mehrfach bestätigt. Mit den DearEmployee Empfehlungen auf Basis der Gesundheitsbeschwerden können Sie für jede Zielgruppe im Unternehmen die passenden Maßnahmen planen.

Maßnahmen Ableitung – 3. Betrachtungswinkel festlegen

Für welche Untersuchungseinheiten sollen die Maßnahmen geplant werden? Gibt es eine besondere Priorität zwischen den Betrachtungseinheiten?

Für Basis-Nutzer stellt sich diese Frage nicht, da hier ausschließlich nach Tätigkeitsbereich gefiltert werden kann. Für Plus- und Premium-Nutzer kann theoretisch jeder andere Filter genutzt werden. Hierbei geht es um die Auswahl des primären Betrachtungswinkels, nach welchen Risiken und Potentialen bzw. Maßnahmen differenziert betrachtet bzw. organisiert werden kann.

Unabhängig von den zusätzlich zur Verfügung stehenden Filteroptionen empfiehlt sich auch für Plus- und Premium-Nutzer zunächst die Betrachtung von Tätigkeitsbereichen, da Sie damit den gesetzlichen Vorgaben nach dem Arbeitsschutzgesetz entsprechen. Wenn Sie jedoch Abteilungen oder Teams im Unternehmen haben, in denen die Tätigkeiten relativ homogen sind, kann auch solch ein Filter als Betrachtungswinkel in Frage kommen.

 

Maßnahmen Ableitung – 4. Empfehlungen sichten

Wie entscheidet man sich für welche Empfehlung und wie priorisiert man diese?

Sobald Sie Ihre Ziele ausgewählt und Ihren Betrachtungswinkel festgelegt haben, können Sie sich an die systematische Sichtung der Empfehlungen machen. Wichtig ist, dass alle Risiken beseitigt werden und die Priorisierung der Treiber kann dabei helfen zu entscheiden, in welcher Reihenfolge die Maßnahmen eingeleitet werden.

Bei einem reinen Fokus auf die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung sollte die Sichtung ausschließlich nach Prioritäten erfolgen, sodass die Empfehlungen für die stärksten Gefährdungen sofort ersichtlich werden.

Liegt Ihr Fokus ebenfalls auf Motivation und Bindung, kann auch eine Sortierung nach Einfluss sinnvoll sein. Da Gesundheit eine wichtige Voraussetzung für Motivation und Bindung ist, sollte diese trotzdem immer mitbeachtet werden.

Bei einer hohen Anzahl an Risiken sollten Sie diese unter „Priorität“ auswählen, damit Sie sich zunächst ganz auf deren Empfehlungen fokussieren können. Zusätzlich sollten Sie prüfen, ob es mehrere Empfehlungen aus dem gleichen Handlungsfeld gibt, um sich dann auf dieses Handlungsfeld zu fokussieren. Dafür kann die Auswahl nach dem „Handlungsfeld“ hilfreich sein. Dabei wichtig: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Wenn viel zu tun ist, sollten Sie sich nicht in Einzelmaßnahmen verlieren, sondern ein Gesamtkonzept auf die Beine stellen, um Synergien zu erzielen und Ihr Budget bestmöglich einzusetzen.  

 

Maßnahmen Ableitung – 5. Entscheidung für Maßnahmen treffen

Welche Maßnahmen sollen in welcher Reihenfolge umgesetzt werden? Wie sollen diese umgesetzt werden und wer ist verantwortlich?

Je nach Handlungsempfehlung zeigen wir Ihnen hier inhaltlich passende Maßnahmen an. Die Auswahl der richtigen Maßnahme hängt zum einen von Ihrer persönlichen Präferenz und zum anderen von den verfügbaren Ressourcen ab. Fragen Sie einzelne Maßnahmen an, um mehr zur Umsetzung zu erfahren. Zu einigen Empfehlungen finden Sie Guides, mit denen Sie auch direkt selbst tätig werden können.

Die Reihenfolge der zu ergreifenden Maßnahmen sollte sich hier nach dem TOP-Prinzip richten. Diese Maßnahmenhierarchie besagt, dass zunächst die technischen Maßnahmen ausgeschöpft sein sollten, bevor sich ArbeitgeberInnen den organisatorischen Maßnahmen zuwenden. Erst wenn auch diese nicht umsetzbar sind, können persönliche Maßnahmen eingesetzt werden.

Ob die Maßnahmen intern oder extern durchgeführt werden, entscheidet die verantwortliche Person/Personengruppe im Unternehmen. Wer das ist, sollte idealerweise bei der Bedarfsanalyse festgelegt werden. Insgesamt sollten Sie dabei beachten, ob in Insights Maßnahmen empfohlen wurden, die so oder so ähnlich erst kürzlich im Unternehmen umgesetzt wurden und noch „wirken“ müssen. Diese Maßnahmen sollten Sie erstmal zurückstellen und dies für die Erfüllung des ArbSchG dokumentieren. Im Zuge der Dokumentation kann direkt ein Datum für die Evaluation des Erfolges der Maßnahme festgelegt werden.

Diese beiden Punkte sind zusätzlich bei der Maßnahmenauswahl zu beachten:

  • Quick Win: Maßnahmen, die schnell umgesetzt werden können, sollten priorisiert werden. Ein Beispiel dafür ist, wenn es bereits Kooperationen mit Anbietern gibt und eine Leistung nur abgerufen werden muss. Ein Vorteil dieser schnellen Maßnahmen ist, dass Beschäftigte sehen, dass ihre Anliegen gehört wurden und „etwas passiert“.

  • Budget: Im Arbeitskreis besprechen, welche Maßnahmen am ehesten intern umgesetzt werden können und wie das Budget am besten eingesetzt werden kann. Hier sollten Sie wieder die Umsetzung von mehreren Maßnahmen in einem Handlungsfeld beachten.

Insgesamt sollten Maßnahmen in das Konzept des Unternehmens passen. Haben Sie zum Beispiel bereits gute Erfahrungen mit Workshops gemacht, ist es ratsam diese Form der Umsetzung beizubehalten. Es kann jedoch auch von Vorteil sein bewusst ein neues Konzept zu entwerfen. Wenn Sie zum Beispiel noch nie Führungskräfteseminare angeboten, es jetzt jedoch sinnvoll und nötig erscheint, sollten Sie nicht zögern dieses neue Angebot in Ihrem Unternehmen zu etablieren.

 

Maßnahmen Ableitung – 6. Fortschreibung und Maßnahmenevaluation

Wie oft möchten Sie die Gefährdung psychischer Belastung durchführen? Ist es für Sie sinnvoll diesen Turnus zur Maßnahmenevaluation zu nutzen?

Bereits bei Ihrer ersten Erfassung der Gefährdung psychischer Belastung sollten Sie sich Gedanken darüber machen in welchen Abständen zukünftige Befragungen stattfinden sollten. Da ein Unternehmen sich durch wechselnde Einflüsse ständig verändert, ist eine jährliche Durchführung zu empfehlen. Ein Vorteil einer regelmäßigen Befragung ist außerdem das Nutzen der Daten zur Evaluation der Maßnahmen. 

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